Erinnerungsprojekt „Stolpersteine in Passau“
Ein Stein – Ein Name – Ein Mensch
Im Juli 2015 werden in Passau die ersten Stolpersteine verlegt. Bei dem Kunstprojekt des Künstlers Gunter Demnig wird an im Nationalsozialismus ermordete und verfolgte Menschen erinnert.
Die Steine werden vor dem letzten selbstgewählten Wohnort dreier jüdischer Familien in Passau eingelassen. Es sollen Stolpersteine für die Familie Burian in der Angererstraße 41, die Familie Grünebaum in der Nikolastraße 10, sowie die Familie Pick mit ihrem Pflegesohn Robert Weilheimer in der Ludwigstraße 19 verlegt werden.
Da der Künstler sehr viel Wert darauf legt, Familien wieder zu vereinen, werden auch Steine für die Mitglieder der Familie, die den Nationalsozialismus überlebt haben, zum Beispiel auf Grund von Flucht oder weil sie versteckt gehalten wurden, verlegt.
Die Stolpersteine sind 10 cm x 10 cm x 10 cm große Betonquader, auf deren Oberseite eine Messingplatte verankert ist. Auf den Messingplatten werden die Namen und Daten der Juden, Sinti und Roma, der Homosexuellen und Euthanasieopfer und der aus politischen oder religiösen Gründen Verfolgten und Ermordeten eingeschlagen.
Die Geschichten und Schicksale der Personen hinter den Steinen werden von den Schüler und Schülerinnen der St. Nikola Schule, vom BDKJ, der Evangelischen Jugend, den Schülerinnen der Gisela Schule, den Schülern und Schülerinnen des Leopoldinum, dem Arbeitskreis Christen und Juden und dem Runden Tisch gegen Rechts erarbeitet. Träger ist der Stadtjugendring Passau.
Das Erinnerungsprojekt „Stolpersteine in Passau“ soll ein deutliches Zeichen gegen den Antisemitismus setzen und Jugendliche sensibel für das Thema machen sowie die Erinnerung an die Geschichte lebendig erhalten. Ganz im Sinne des Talmud-Zitates, das das Motto von Gunter Demnigs Aktion darstellt: „Ein Mensch ist erst vergessen wenn sein Name vergessen ist.“
Weitere Informationen und Bilder zu bereits verlegten Stolpersteinen finden sich auf der Seite www.stolpersteine.eu.
Text & Fotos: SJR Passau