Herbst-Vollversammlung des SJR
SJR lockert Förderregeln
Zur Vollversammlung des Stadtjugendrings Passau am 21. November 2013 kamen 29 Delegierte aus 17 Jugendverbänden in den Saal des BRK Passau. Florian Hertel, der Vorsitzende des Stadtjugendrings, begrüßte Bürgermeister Dr. Anton Jungwirth als den Vertreter der Stadt Passau.
In seinem Grußwort bedankte sich Dr. Jungwirth für das Engagement der Jugendverbände, die mit ihren Aktionen die Stadt bereicherten. Er nahm Bezug auf die Kommunalwahl im nächsten Jahr und ermutigte die Delegierten, auf Jugendliche einzuwirken, sich in die Politik einzubringen. „Die Politik braucht junge Leute, die das Ohr am Volk haben und bereit sind, sich zu engagieren.“
Florian Hertel begrüßte auch die Stadträte Sissi Geyer, Erika Träger, Ursula Karl-Hellwing, Siegfried Kapfer und Karl Synek.
Camp, Kanu, Fußball, Wahl
Die geplanten Maßnahmen des Stadtjugendrings (SJR) für das nächste Jahr stellten Corinna Thaler, Werner Geier und Christian Schönbauer vor. Der Stadtjugendring hat in diesem Jahr damit begonnen, in der zweiten Hälfte der Ferien ein Sommercamp für Kinder und Jugendliche durchzuführen. 2014 werden die Ferienmaßnahmen erweitert. Neben den traditionellen Veranstaltungen des SJR wie Kanutour für Familien, Fußballturnier der Jugendtreffs werden die Jugendverbände auch zur Kommunalwahl aktiv. Zusammen mit dem Jugendzentrum Zeughaus wird dazu eine Aktion Anfang nächsten Jahres geplant, die Jugendliche motiviert, sich für kommunalpolitische Themen zu interessieren. „Kommunalpolitik ist ein Klassiker für die politische Bildungsarbeit. Hier kann Politik hautnah erfahrbar gemacht werden“,
sagte Corinna Thaler.
Förderung erleichtert
Was das alles kostet, stellte Maria Höltl mit dem geplanten Haushalt des SJR für 2014 vor. Sie betont, dass der Stadtjugendring bestrebt sei, auch eigene Aktionen und Projekte für Kinder und Jugendliche der Stadt Passau anzubieten und diese auch für Familien kostengünstig zu finanzieren. 36 000 Euro vom Haushalt des SJR werden direkt als Zuschüsse für Maßnahmen mit Kindern und Jugendliche der Jugendverbände ausgeschüttet.
Und „um die Vielfalt der Freizeit- und Bildungsmaßnahmen in der außerschulischen Jugendarbeit weiter zu gewährleisten, sollen die Förderrichtlinien des SJR in der Stadt Passau geändert werden“, führte Martina Gaßmann, die stellvertretende Vorsitzende, in ihrer Einführung zum Antrag aus: Internationale Jugendbegegnungen mit den Nachbarstaaten Tschechien und Österreich können auch mit einer Veranstaltungsdauer von drei Tagen gefördert werden, bisher mussten es fünf sein. Hier wird der Praxis Rechnung getragen, dass Jugendbegegnungen zu den „Nachbarn“, dank der kurzen Anfahrtswege, auch an Wochenenden stattfinden können.
Der Betreuerschlüssel für Kinder- und Jugendmaßnahmen kann erhöht werden, wenn z. B. Maßnahmen mit Teilnehmern mit körperlichen oder geistigen Handicaps durchgeführt werden. Bisher gilt ein Betreuerschlüssel von Zehn zu Zwei. Für Freizeitmaßnahmen, die einen Tag dauern, wurde die Förderhöhe der Größe der Passauer Jugendverbände angepasst.
„Förderrichtlinien müssen sich ständig der sich verändernden Realität anpassen und sollen praxisnah zu einer Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendarbeit beitragen“, betonte Martina Gaßmann vor der Abstimmung. Die Änderungen wurde einstimmig beschlossen. Hier geht's zu den neuen Förderrichtlinien.
Genug Helden
Bayernweit wurde in den Vollversammlungen der Jugendringe die geplante Großaktion des Bayerischen Jugendrings „Was geht – Heldinnen und Helden 2015“ beraten. In den Pfingstferien 2015 sollen bayernweit kreative Aktionen auf die Jugendarbeit aufmerksam machen. Das stieß bei den Delegierten und beim SJR-Vorstand selbst auf wenig Gegenliebe. Fast einhellig sprach man sich gegen die geplante Aktion aus und beschloss, dass sich Passau an der Aktion nicht beteiligen wird.
Hauptgrund der Ablehnung war das Argument „Geld“. Die hohen Ausgaben stehen in einem zu geringen Verhältnis zum Nutzen der Aktion. Das Geld kann vor Ort für sinnvollere Maßnahmen genutzt werden. Der Begriff Helden ist außerdem in Passau besetzt. Es haben sich viele Jugendliche aus den Verbänden beim Junihochwasser in Passau heldenhaft mit eingebracht.
Der Vorstand des Stadtjugendrings Passau war seit Mai nicht komplett. Eine Nachwahl wurde erforderlich. Als Kandidatin wurde Christiane Resch aus den Reihen des BDKJ vorgeschlagen. Sie wurde mit großer Mehrheit in den Vorstand gewählt.
Text & Fotos: Maria Höltl